24. Mai 2025 - 23. November 2025 | MNEMOSYNE
Fotografische Arbeiten von Isabella Berr
kuratiert und inszeniert von Inga Harenborg
In der schillernden Welt der Kunst, in der Farben, Formen und Emotionen verschmelzen, gibt es Künstler, die diese Magie in all ihrer Pracht erlebbar machen. Isabella Berr ist eine dieser Persönlichkeiten. Sie rückt ab von der Fotografie als einer technischen Reproduktion der Realität und lässt in ihren Bildwelten die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei auf faszinierende Weise verschwimmen. Ihre Werke eröffnen sich den Betrachter*innen oftmals erst auf den zweiten Blick und erscheinen geheimnisvoll abwesend, sich der Welt entziehend. Als reine Fotografie ausgeführt, erwecken sie den Anschein einer sanften Malerei des Moments. Dabei sind ihre Fotografien nicht Abbilder der Realität, auch keine Kunstwerke der Bildbearbeitung. Es sind Aufnahmen, die nicht als Beweis dafür dienen, was sich in einem bestimmten Moment tatsächlich ereignet hat. Vielmehr wirken sie wie mögliche Bilder von möglichen Ereignissen. Sie sind künstlerische Interpretationen von Isabella Berr‘s Wahrnehmung von Realität und Wirklichkeit.
Für unser Ausstellungsprojekt hat sich die Künstlerin auf ein Experiment eingelassen. Sie wird Ihre meist im öffentlichen Raum fotografierten Arbeiten erstmal allen Umwelteinflüssen ausgesetzt, wiederum im öffentlichen Raum präsentieren, um neue Bildebenen zu erschließen. Als freistehende Objekte lösen sich die großformatigen Fotografien dabei beispielsweise in Knoops Park (geplant) aus ihrer Entmaterialisierung. Gleichzeitig wirkt der Landschaftspark direkt in den fotographischen Bildraum hinein und wird zu einem aktiven Teil der Arbeit. Es kommt zu einer Doppelung von Raumwirkungen und Raumwirklichkeiten. In der Gleichzeitigkeit von hinten und vorne, drunter und drüber, ja in den Zwischenräumen entfalten die Arbeiten Ihr volles Potenzial, verändern den Blick, und eröffnen uns unerwartete Assoziations- bzw. Erinnerungsräume an den Schnittstellen von Erinnerung, Realität und Wirklichkeit. Wir haben so die Freiheit uns dem normalen Wahrnehmungsfluss zu entziehen und über eine den Bildern innenwohnende Erzählung nachzudenken.
Denn, „jedes Kunstwerk ist eigentlich eine Skizze, die erst durch unsere Fantasie vollendet wird.“ (Isabella Berr)
Die Ausstellung ist Teil des Nordbremer Kunstprojekts MNEMOSYNE. Erinnerung. Wirklichkeit. Geschichte(n) (2025/2026) und richtet den Blick auf das individuelle Vorgehen und die gesellschaftliche Dimension des Wahrnehmens, Vergessens und Erinnerns. Erinnern und Vergessen gehören fest zu den physiologischen Abläufen unserer Wahrnehmung. Sie sind Bestandteil des individuellen und des kollektiven Gedächtnisses. Sie beeinflussen unser Sein, und formen unsere Identität.
Als Ausstellungsbesucher können wir zu Erinnernden werden.
Wo: Stiftung Kränholm, Knoops Park & Vegesacker Geschichtenhaus
Wann: Teil 1 im Kränholm Kunstcafé/ Galerie vom 24. Mai bis 23. November 2025
Teil 2 in Knoops Park und am Vegesacker Geschichten Haus ab Mitte August. Der Eröffnungstermin wird in Kürze unter www.kraenholm gesondert bekannt gegeben.
Träger: Stiftung Haus Kränholm & Förderverein Knoops Park
Das Projekt wurde ermöglicht u.a. durch die freundliche Unterstützung von FuNK (Freizeit- & Naherholungskonzept) Bremen-Nord, WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, sowie der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, das Ortsamt/Beirat Burg-Lesum, Ortsamt/Beirat Vegesack und Procedes Chenel Beilken Digital Printing Werbeges.mbH.