29. August 2021 | 16:00 Uhr | BREMEN VIERKANT Finissage

GELENK SKIZZEN - ZEIT SPUREN

ANNA HUBER TANZT ZU ROBERT SCHADS SKULPTUREN IN KNOOPS PARK
Live Musik: Martin Schütz, Cello
 

Mit einer eigens für die Skulpturen von Robert Schad entwickelten Tanzperformance verabschiedet sich BREMEN VIERKANT von seinem Publikum bei einer Finissage in Knoops Park.

Welche sichtbaren und welche unsichtbaren flüchtigen Spuren hinterlassen Bewegung, Klang und Präsenz im Raum, in der Landschaft und in der Erinnerung? Die Choreografin und Tänzerin Anna Huber entwickelt gemeinsam mit dem Cellisten Martin Schütz Bewegungs- und Klangskizzen in tänzerisch-musikalischem Dialog mit den ebenso kraftvollen wie filigranen Skulpturen des Bildhauers im Knoops Park. In der unmittelbaren Intensität der Improvisation reagieren die beiden wie präzise Seismographen auf die dynamische Präsenz und subtile Leichtigkeit der Skulpturen und schaffen mit ihren gelenk skizzen - zeit spuren eine faszinierende Auseinandersetzung mit den Werken Schads. Die naturnahe von organischen Rhythmen geprägte, impulsgebende Atmosphäre des Parks wirkt als belebte Kulisse in stetiger Transformation. Die Recherche schöpft aus Gegenpolen wie bewegt – statisch, fließend – fest, organische – geometrische Form, gewachsene – gebaute
Strukturen, filigran – kompakt, flüchtig – beständig, leicht –schwer, verletzlich – robust, entstehen – vergehen.

Ursprünglich im Gerhard-Marcks-Haus und im Rahmen von Tanz Bremen 21 geplant, musste die Veranstaltung zunächst auf Grund des Corona Kultur-Lockdowns aufgehoben werden. Nun freuen wir uns Anna Huber und Martin Schütz erneut nach Bremen und in den Knoops Park einladen zu können. Robert Schad wird ebenfalls anwesend sein und im Anschluss an die Performance einige Worte zu seiner Arbeit und seinem interdisziplinären Ansatz an sein Publikum richten.
 
Beginn: 16 Uhr
Treffpunkt: Kränholm Skulpturengarten / Kunstcafé
Weitere Informationen und Anmeldungen unter harenborg@kraenholm.de
Bitte beachten Sie die aktuellen Hygienevorschriften!


Eine Kooperation der Stiftung Haus Kränholm, Knoops Park Förderverein e.V. und dem Gerhard-Marcks-Haus, Bremen
Mit freundlicher Unterstützung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH / Freizeit- & Naherholungskonzept Bremen-Nord
 

Tanz: Anna Huber
Live-Musik/Cello: Martin Schütz



" ... es war ein Großartiger Nachmittag in ihrem wundervollen Park. Ich bin nachhaltig tief beeindruckt. Besser sind die Skulpturen von Robert Schad wohl kaum zu präsentieren! (Ewald Schrade, Galerist sowie Initiator und Kurator der ART Karlsruhe)

"Die Linien kommen aus dem Körper des Künstlers. Sie sind daher weder rechtwinklig, noch hören sie am Ende einer Skulptur auf. Unsichtbar schlängeln sie sich durch den Raum und werden am Anfang des nächsten, leichtfüßigen Stahlkolosses wieder aufgenommen. Für Schad sind die Skulpturen in Gedanken immer in Bewegung, sie tanzen und verweilen nur dann, wenn sie angeschaut werden. Seit den 1980er-Jahren beschäftigt sich der Künstler mit dem Verhältnis zwischen Skulptur und Tanz. Die Liste der zeitgenössischen Tänzer:innen und Choreograf:innen, die mit Schads Skulpturen gearbeitet haben, ist lang: Anna Huber, Gerhard Bohner, Helge Letonja, Susanne Linke, Urs Dietrich.“ (Teresa Wolny, taz 14.03.2020)


BIOGRAPHISCHES

Anna Huber Choreografie, Tanz

Anna Huber erforscht Bewegung als komplexe, differenzierte Ausdrucksform an der Schnittstelle von darstellender und bildender Kunst und in fruchtbarer Reibung zwischen Abstraktion und Emotion. 1989 bis 2008 lebte und arbeitete sie in Berlin, wo sie seit 1995 zahlreiche Soli, Duos, Gruppenstücke sowie architekturspezifische Projekte kreiert, mit denen sie international tourt. Mit ihren Bühnenstücken sowie interdisziplinären und raumspezifischen Projekten und Improvisationen entwickelt sie eine eigenständige künstlerische Sprache, die in ihrer Präzision, Komplexität und Präsenz ebenso intensive wie fragile Momente der Wahrnehmung schafft.
Ihre Arbeiten wurden mit zahlreichen internationalen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, u. a. Hans Reinhart-Ring 2002, Schweizer Tanz- und Choreografiepreis 2010, Atelierstipendium New York City der Stadt Bern 2014, Fellowships Camargo Foundation (F) 2017, Bogliasco Foundation (I) 2015/20.
Sie arbeitet international als Dozentin und Mentorin an Universitäten und Hochschulen. 2021 hat sie zum dritten Mal die Valeska-Gert Gastprofessur für Tanz und Performance an der Freien Universität Berlin inne.

www.annahuber.net

Mit dem Musiker Martin Schütz verbindet Anna Huber eine über 20-jährige Zusammenarbeit für zahlreiche Bühnenstücke, raumspezifische Performances und Improvisationen in unterschiedlichen Kontexten, Ausstellungen und Museen.

Martin Schütz, Cello, Eletronics

Der Musiker Martin Schütz
lebt in Biel und arbeitet als Improvisator und Komponist mit akustischem und elektrischem Cello. Nach der Ausbildung zum klassischen Cellisten hat sich Schütz dem Jazz und der Improvisation zugewandt. Ab Mitte der 80er Jahre begann er sich für elektrische Musik und elektronische Manipulation des akustischen Klangs zu interessieren. Daraus resultierte unter anderem der Bau des "electric 5- string-cello" welches seit da zu seinem Hauptinstrument wurde. Seit den 80er Jahren spielt er
mit zahlreichen internationalen Musikern. Als Mitglied des Trios "koch-schütz-studer"
und als Komponist und Live-Musiker für Tanz mit der Tänzerin/Choreografin Anna
Huber und im Theater mit den Regisseuren
Christoph Marthaler, Luc Bondy, Ruedi Häusermann, Stefan Pucher und Christoph Frick u.a. am Schauspielhaus Zürich, Volksbühne Berlin, Berliner Ensemble, Burgtheater Wien, Residenztheater, Kammerspiele München, Stadttheater Bern. Ausserdem schreibt und produziert er
regelmässig Musik für Film (u.a. Peter Liechti, Dieter Gränicher, Tobias Ineichen) und Hörspiele und ist Kurator mehrerer Festivals (u.a. Musikfestival Bern, ear we are Biel).


https://musicfromthe12thfloor.com