13. Juni 2021 | 10:00 Uhr | Softopening

Robert Schad REvisited

Geht Robert Schad auch in Keramik?

Die JVA Bildhauerwerkstatt / Mauern Öffnen e.V. auf Kränholm

Einladung zum Softopening "Robert Schad REvisited" 
mit dem Stahlbildhauer Robert Schad, der Bremer Bildhauerin Martina Benz, Mauern Öffnen e.V. und Inga Harenborg, Kuratorin Stiftung Haus Kränholm

In der JVA Bremen haben Gefangene die Möglichkeit in einer Bildhauerwerkstatt zu arbeiten. Der Träger dieser Werkstatt ist der Verein Mauern öffnen e.V., der Bremer Bildhauer beschäftigt, die in einer Werkstatt mit Gefangenen skulptural arbeiten. "Nicht selten verbergen sich hinter den Jugendlichen Menschen mit einer sensiblen Wahrnehmung. In dem geschützten Raum der Bildhauerwerkstatt können sie diese Fähigkeit nutzen, die sie draußen oft dazu bringt, zerstörerisch zu agieren.“ (www.mauern-oeffnen.de)

Wir freuen uns sehr, dass Kränholm seine Türen nun langsam wieder öffnen darf und wir unserem Publikum endlich den neuen BREMEN VIERKANT Ausstellungsteil "Robert Schad REvisited" mit Arbeiten einiger Mitglieder der Bildhauerwerkstatt der Justizvollzugsanstalt Bremen (JVA)  zugänglich machen dürfen - natürlich alles nach Corona-Massgaben.  In der Auseinandersetzung mit den Skulpturen Robert Schads und in Zusammenarbeit mit Bremer Bildhauerinnen sind einige beeindruckende Arbeiten entstanden.
Anlässlich des Ausstellungsprojektes BREMEN VIERKANT und der Skulpturenschau Robert Schads in Knoops Park, haben wir die Bildhauerwerkstatt der JVA gefragt, ob Interesse bestünde zu den Skulpturen des renommierten Stahlbildhauers Robert Schad zu arbeiten. Ein Novum, denn die Skulpturen, die üblicherweise in der Bildhauerwerkstatt entstehen, sind nahezu ausschließlich figürlich bzw. gegenständlich. Sie orientieren sich in erster Line an der „Realität“ und entsprechenden naturalistischen Darstellungsweisen.

„In der Werkstatt für Erwachsene Gefangene arbeiten wir meistens figürlich oder gegenständlich, weil uns das bei der Bewältigung unserer gemeinsamen Aufgabe: Skulpturen herzustellen leichter erscheint.“ (Martina Benz)

Sich mit derart abstrakten Arbeiten, wie denen von Robert Schad auseinanderzusetzen, stellt für die jugendlichen und erwachsenen Gefangenen eine große Herausforderung dar. Schließlich handelt es sich bei dem von Schad verwendeten Material ausschließlich um massiven Vierkantstahl, ein Material, das in der JVA-Werkstatt gar nicht vorkommt. „Unsere Materialien sind Stein, Holz und Keramik. “ (Martina Benz, Bildhauerin/ Werkstattleiterin)

Gemeinsam näherten sich Künstler mit handwerklicher und akademischer Ausbildung und Gefangene ohne Vorkenntnisse in diesem Bereich, den tonnenschweren und doch so leicht und in Bewegung erscheinenden Schad`schen Stahlarbeiten. Die Künstler als Berater, die Insassen als ausführende ihrer Ideen.

Zunächst gab es Rätselraten: Warum ist dieser Bildhauer so berühmt und was soll das überhaupt sein? Wieviel Geld verdient er damit? Die Einschätzungen der Werkstattleitung ließen die Insassen staunen, weckten aber auch ihr Interesse.

Langsam führte die Werkstattleitung die Insassen mit verschiedenen Aufgaben an das Thema „Abstraktion“ heran. Fotographische Verfahren waren dabei äußerst hilfreich. Das lineare Denken wurde gefördert. Bewegung wurde sichtbar gemacht. Eigene Ideen wurden zunächst modellhaft in Kleinskulpturen, später dann in größerem Format umgesetzt. Das Ergebnis war eine beispielsweise in Beton erstarrte Bewegung. Sehr beeindruckend!

Zusammen mit Zeichnungen, die in Eigenarbeit angefertigt wurden, entstand parallel eine den Arbeitsprozess dokumentierende Wandarbeit, die in der Folge weiter entwickelt und mit Skulpturen ergänzt wurde. Zur Verfügung standen Holzstäbchen, Heißkleber, Papier Draht in verschiedenen Stärken, Farbspray, Holzblöcke, Ton, Beton etc.

Zusehen sind die Arbeiten der JVA-Bildhauerwerkstatt vom 13. Juni 2021 bis zum 31. August 2021 im Kränholm Kunstcafé/Galerie, wo sie als eigener Ausstellungsteil in die auf Kränholm bereits installierte Dokumentationsausstellung "BREMEN VIERKANT. Robert Schad Skulpturen Zeichnungen und Maquetten" integriert wurden.
Die Kuratorin Inga Harenborg wird am Sonntag ab 10:00 bis 18.00 Uhr vor Ort sein und interessierte Gäste in das Projekt einführen. Für Fragen stehen die Bremer Bildhauerin und Werkstattleitung der JVA Martina Benz mit Ihren KollegInnen ebenfalls vor Ort zur Verfügung.

Schauen Sie doch mal vorbei!

Was ist ein skulpturales Gedächtnis?
Begleiten Sie Robert Schad und die Kuratorin Inga Harenborg im Anschluß um 18 Uhr, bei einem Spaziergang durch den Knoops Park in die aktuelle Ausstellung des Bildhauers. Nutzen Sie die Gelegenheit gemeinsam vor den Skulpturen ins Gespräch zu kommen!


Anmeldungen werden erbeten unter harenborg@kränholm.de, Tel. 0172 8471718
Bitte beachten Sie die aktuellen Hygienevorschriften
Ein tagesaktueller Test ist nur für den Innenraum notwendig!

Weitere Termine nach Absprache!

Kontakt:
Inga Harenborg
Kuratorin, Stiftung Haus Kränholm 
harenborg@kraenholm.de
Tel.:0172-8471718

Adresse:
Kränholm Kunstcafé; Auf dem Hohen Ufer 35, 28759 Bremen, Tel. 0172-8471718

Das Kunstcafé ist zur Zeit von Freitag bis Sonntag 10-18 Uhr geöffnet.
Unser Team der Kränholm Gastronomie verwöhnt Sie gerne mit allerlei Leckereien!